Interviews - Gastronomien in Bamberg mit Mehrweg to go

Vegan Food Rebels Bamberg

Seit wann führt ihr das Mehwegsystem Recup/Rebowl?

Im Dezember 2020 haben wir Kontakt mit RECUP aufgenommen und uns erkundigt, ob wir eine Testphase starten können. Mitte Januar haben wir dann die ersten Schüsseln bestellt und Ende Februar die erste Lieferung an Cups und Bowls erhalten. Mittlerweile sollte es schneller gehen und in Zukunft werden die Bestellungen wohl tagesaktuell versendet.

Wie viele Becher/Schalen habt ihr beim Anbieter bestellt?

Aktuell haben wir 20 Recups, 20 Rebowls und 20 Deckel für die Recups. Weitere 20 Rebowls sind geordert und kommen hoffentlich Mitte März an.
Von den 20 Rebowls haben wir – Stand jetzt – noch etwa 5 Stück da, der Rest ist noch unterwegs bei den Gästen. Bisher hat die Rückgabe immer recht gut funktioniert und die Leute bringen die Schüsseln nach 2-3 Tagen wieder zurück. Ob diese Disziplin weiter so gut sein wird, bleibt abzuwarten.

Wie habt ihr euch für dieses System entschieden? Welche Alternativen standen für euch zur engeren Auswahl?

Wir kennen RECUP schon lange und finden die Idee dahinter gut. Wir denken, dass es für Deutschland ein einheitliches Pfandsystem braucht und da RECUP schon lange auf dem Markt ist und auch mit Abstand der Marktführer, vermuten wir, dass sie es am Ende das Rennen machen werden.
Das heißt nicht, dass andere Wettbewerber keine Chance haben und man diese außer Acht lassen soll. Aber je mehr Anbieter es gibt, desto geringer ist die Bereitschaft der Gäste bei einem Pfandsystem mitzumachen. Wenn man seine Schüsseln an 30 Orten der Stadt zurückgeben kann und der nächste Laden vor deiner Haustüre ist, desto eher investiert man mal die 5€ Pfand weil man weiß, dass man es schnell wieder zurückholen kann.

Wie war die Reaktion eurer Kunden?

Durchweg positiv. Wir waren fast ein bisschen überrascht über die vielen positiven Reaktionen, da so ein Pfandsystem für uns nichts außergewöhnliches ist und schon gar keine „Idee“ von uns, wie es teilweise dargestellt wurde. Eigentlich sollte es der Standard sein, dass alle Läden auch Mehrweg anbieten. Wir sind froh, dass wir endlich soweit sind.

Welche Vor- und Nachteile hat Recup/Rebowl für euch oder für eure Kunden?

Vorteile sind die hohe Dichte an anderen Recup/Rebowl Partnern in anderen Städten und hoffentlich auch bald in Bamberg. So kann man die Schüssel schnell wieder zurückgeben.
Außerdem ist es definitiv schöner aus einer stabilen Schüssel zu essen, als aus Styroporboxen oder wie bei uns aus Kraftpapierboxen. Nachteil ist vielleicht, dass die Gäste bei größeren Bestellungen erstmal recht viel Geld auslegen müssen, wenn sie pro Schüssel 5€ Pfand zahlen. In Zukunft soll es aber wohl auch eine App geben, wo man kein Pfand auslegen muss. Dann hat man die Wahl: Pfand hinterlegen oder in der App registrieren.
Ein weiterer kleiner Nachteil sind für uns die „neuen“ Rebowls. Wir fanden die alten wertiger, stabiler und schicker. Außerdem hätten wir uns die Bowl ein bisschen höher gewünscht, damit unsere Gerichte noch besser reinpassen. Aktuell müssen wir doch ein bisschen quetschen und die Soße obendrauf wird ein bisschen zusammengedrückt. Aber solange die Deckel weiterhin (auch nach häufiger Nutzung) so gut verschlossen bleiben, können wir darüber hinwegsehen. Schließlich sind die Nachteile auch mit Vorteilen verbunden, zB das geringere Gewicht.

Habt ihr vor, nach dem Abklingen von Corona das Mehrwegsystem zu behalten?

Auf jeden Fall. Wir hoffen, dass Mehrweg das neue „normal“ wird und Einweg früher oder später komplett verschwindet. Das geht nur mit einem starken, weit verbreiteten Pfandsystem.

Ist es möglich, spontan aus dem System zu steigen?

Jaein, man kann glaube ich zwischen 3, 12 und 24-monatiger Mitgliedschaft wählen und danach das System verlassen. Wenn man die Rebowls, die noch vorrätig sind, zurückschickt, bekommt man die 5€ pro Bowl zurück.

Welcher Art Gastronomie würdet ihr dieses System weiterempfehlen?

Eigentlich können alle Gastronomien mitmachen, die Kaffee und/ oder Essen anbieten. Man sollte vorher nur mal checken, ob die Gerichte auch in die Rebowl passen. Beim klassischen Schäuferla wird es wahrscheinlich knapp. :-)
Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass es bald noch größere Bowls gibt. Wenn die Nachfrage da ist wird sich RECUP vermutlich nicht verschließen.